Planungsbericht zur Gemeindeinitiative liegt vor

Mittels Initiative wurde der Gemeinderat Honau beauftragt, das Potential einer Fusion mit Gisikon und Root zu prüfen. Nun liegt das Ergebnis seiner Abklärungen vor. Der Rat spricht sich für Verhandlungen mit Root aus. Die Bevölkerung stimmt am 26. Juni darüber ab.

«Zusammengehen von Honau mit anderen Gemeinden im Rontal»: So lautet der Titel der Gemeindeinitiative, welche die Gemeindeversammlung im November 2020 angenommen hatte. Damit beauftragte sie den Gemeinderat, das Potential einer Fusion mit Gisikon und/oder Root zu prüfen. Im Frühling 2021 nahm der Rat seine Abklärungen auf – unterstützt vom externen Projektleiter Patrick Deicher von der BDO AG und von Vertretern des Kantons. Nun liegt das Ergebnis in Form eines Planungsberichts vor.

Im Rahmen seiner Evaluation führte der Gemeinderat unter anderem Gespräche mit den Exekutiven von Gisikon und Root. «Der Austausch war geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und fand auf Augenhöhe statt», resümiert Honaus Gemeindepräsidentin Beatrice Barnikol. «Dafür danken wir beiden Räten herzlich.»

Keine Dreierfusion

In seinem Planungsbericht kommt der Gemeinderat zum Schluss, eine Fusion sei eine gute Lösung für die Gemeinde. Im Erhalt der Eigenständigkeit hingegen ortet er Risiken: Heute erbringt Honau seine Dienstleistungen dank engagierten und motivierten Personen. Doch auf Dauer dürfte es schwierig sein, allen Anforderungen zu genügen. Gerade mit Blick auf Aufgaben, die den Gemeinden von anderen Staatsebenen übertragen werden; oder wegen Anforderungen an Minimalpensen und Fachwissen.

Der Gemeinderat Honau könnte sich eine Doppelheirat mit Gisikon und Root vorstellen. Beide haben Interesse bekundet, einen Zusammenschluss zu prüfen. Allerdings spricht sich Gisikon gegen eine Dreierfusion aus. Dazu Gemeindepräsident Alois Muri: «Die Zeit für eine Dreierfusion ist für uns noch nicht reif, kann aber zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Thema werden. Ein Zusammenschluss mit Honau ergäbe eine gesunde Gemeindegrösse und wäre der erste logische Schritt.» Für Honau bleibt somit die Wahl zwischen Gisikon oder Root.

Am 26. Juni befinden die Stimmberechtigten an der Urne, ob der Gemeinderat Fusionsverhandlungen aufnehmen soll. In einer Variantenabstimmung können sie sich darüber äussern, mit wem er in Kontakt treten soll. Mit der Stichfrage entscheiden sie, für wen sich Honau ausspricht, falls sowohl ein Zusammenschluss mit Root wie auch mit Gisikon auf Zustimmung stösst.

Drei Tage später entscheidet die Gemeindeversammlung über den Nachtragskredit für die Fusionsabklärungen. Wegen Bestimmungen in Honaus Gemeindeordnung ist es nicht möglich, darüber an der Urne zu befinden. Lehnt die Bevölkerung das Fusionsprojekt an der Urne ab, entfällt das Geschäft an der Gemeindeversammlung.

Gemeinderat sieht mehr Chancen mit Root

«Die heutige Zusammenarbeit mit Gisikon ist auf verschiedenen Ebenen sehr gut», betont Beatrice Barnikol. Dennoch spricht sich der Gemeinderat Honau für Verhandlungen mit Root aus. Denn bei einem Zusammenschluss mit Root würde eine der Grösse entsprechend gute Organisation entstehen, die weitgehend alle Gemeindedienstleistungen anbieten kann. Bei dieser Grösse besteht zudem Handlungsspielraum, um zukünftigen Herausforderungen sowie politischen oder anderen kulturellen Entwicklungen angemessen begegnen zu können.

Giskons Gemeindepräsident Alois Muri sagt zur Empfehlung aus Honau: «Der Gemeinderat Gisikon ist überrascht und enttäuscht. Wir sind der Meinung, dass die Verwaltung in Gisikon professionell und innovativ geführt wird.» Der Gemeinderat Root hingegen freut sich über das Signal aus Honau. Gemeindepräsident Heinz Schumacher: «Das ist ein weitsichtiger Entscheid.» Einem möglichen Fusionsprojekt schaue man mit Spannung entgegen – «aber auch mit Respekt». Falls sich Honaus Bevölkerung für Root ausspricht, «freuen wir uns sehr auf die Zusammenarbeit». Der Entscheid fällt am 26. Juni.

Für Rückfragen

Beatrice Barnikol, Gemeindepräsidentin

076 420 04 78

Erreichbar am 1. Juni, 14.30 bis 15.30 Uhr